Stevie's Hundesenioren - Hospiz e.V.
 

WARUM AUSGERECHNET EIN HUNDEHOSPIZ?


Stephanie Badura

In Erinnerung...
Oder: Eine Wiedergutmachung? 

Hunde begleiten mich schon seit meiner Kindheit. Schon immer entschied sich meine Mutter für Hunde aus dem Tierschutz, allerdings schaute sie schon nach Rassehunden. In meiner Kindheit war der Film "101 Dalmatiner" der absolute Renner. Somit war mein treuer Begleiter die wunderschöne Dalmatiner-Dame namens "Lady". Mit zunehmendem Alter stand ich dann selbst im Leben und empfand es nicht als lebenswert, ohne den richtigen Hundekumpel an meiner Seite. Ich machte mich auf den Weg ins Tierheim Berlin und adoptierte mein erstes Fellkind "Maya", eine 5-jährige Pinscher-Mix Dame, die schwer herzkrank war. Für Welpen habe ich mich nie interessiert.

Die Sache mit dem eigenen Hund war für mich allerdings nicht so ganz einfach. Bereits als Kind wurde mir beigebracht, dass man im Leben nur etwas Wert ist, wenn man erfolgreich ist. Der erste Zwiespalt: Ich musste viel arbeiten, wollte aber meinen Hund nicht lange alleine lassen. Ein Hundesitter musste her! 

Viele Jahre habe ich Nachts gearbeitet, so dass meine Maya trotz Betreuung täglich 4 Stunden alleine war. Das gefiel mir so gar nicht. Meinen Job wollte ich nicht wechseln, da ich gut verdiente. Maya weggeben kam für mich natürlich nicht in Frage! Ich holte einen zweiten Hund, weil ich dachte, dass Maya dann nicht mehr so weint, wenn sie die paar Stunden nachts allein sein muss - Irrtum!!! Ab sofort hatte ich zwei Hunde, die jaulten und mich schrecklich vermissten. 

So zogen wir insgesamt neun mal um, bis wir ein kleines freistehendes Häuschen beziehen konnten. Endlich keinen Stress mehr mit den Nachbarn! Zwei Monate nach unserem Umzug verstarb Maya... Und ich hatte das Gefühl, ihr ganzes Leben verpasst zu haben, weil ich eigentlich immer nur am Arbeiten war. Den letzten wichtigsten Lebensabschnitt mit ihr habe ich verpasst. Wer einmal einen Hundesenior auf seinem letzten Lebensabschnitt begleitet hat, weiß, wie wichtig dieser ist. Ich habe mich so schlecht und schuldig gefühlt. 

Meine zweite Hündin war mittlerweile auch schon alt und erkrankte ein halbes Jahr später mit Vestibularsyndrom. Dann traf ich die wahrscheinlich größte Entscheidung meines Lebens: Ich verkaufte alles, was ich besaß: mein Geschäft, meine Autos, meine Motorräder und ging ab sofort nur noch in Teilzeit arbeiten. Diesmal wollte ich alles richtig machen. Für sie DA sein! 

Es gibt so unglaublich viele Hundesenioren, die keiner mehr will. Warum? Weil sie alt sind? Weil sie krank sind? Weil sie nicht mehr wissen, wo sie hinmachen? Weil sie HILFE brauchen? 

So entstand auch die Idee zu Stevie´s Hundehospiz. 








 
 
 
 
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